Mittwoch, 16. Juli 2014

Stefan Veigl

 

Die Situation könnte grotesker nicht sein: Die Bildungsdebatte in Österreich dreht sich schon seit Jahren im Kreis.

Diskutiert wird über über akademische Themen wie Gesamt- und Ganztagsschule, Bildungsstandards, Zentralmatura und PISA-Test.

In der Praxis hat aber der Sparzwang des Bundes dazu geführt, dass es an vielen Schulen selbst um ganz andere, sehr viel basalere Probleme geht: Reicht das Geld für die Lehrer-Reisekosten, damit die Sport- oder Auslands-Sprachwoche doch stattfinden kann? Verkraften Physiksaal und Turnhalle es noch, wenn sie erst ein Jahr später renoviert werden? Und wie geht es weiter, wenn die angestellte Reinigungsmitarbeiterin in Pension geht? Werden dann die Eltern zu Sonder-Putz-Schichten eingeteilt?

Als Vergleich zur aktuellen Budgetsituation der Schulen fällt einem da notgedrungen das Bundesheer ein: Das ist finanziell schon so am Ende, dass ein Teil der einst um teures Geld angeschafften Eurofighter am Boden bleiben müssen.

In Sonntagsreden wird unser Bildungssystem gerne als Grundlage für den Wohlstand unseres Landes bezeichnet. Es ist Zeit, dass diesen Worten Taten folgen: Schule und Bildung müssen von den Sparzwängen ausgenommen werden. Denn nur wenn die Grundversorgung sichergestellt ist, kann Schule funktionieren - von Reformen ganz zu schweigen.

http://www.salzburg.com/nachrichten/kolumne/standpunkt/sn/artikel/wir-reden-ueber-reformen-dabei-fehlt-geld-fuers-putzen-113028/

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