Als Stuck (von ital. stucco) wird die plastische Ausformung von Mörteln aller Art, im allgemeinen auf verputzten Wänden, Gewölben und Decken bezeichnet. Seit der Antike bis heute ist Stuck eine wichtige Technik für die Gestaltung von Innenräumen und Fassaden.

Stuckmörtel

Stuckmörtel wird gewonnen durch das Vermengen von Zuschlagstoffen (vorwiegend Sand in der Körnung von 0-1 mm, 0-2mm und feineren Sieblinien), Wasser und ein oder zwei Bindemitteln wie Sumpfkalk, Weißkalk, Gips, in neuerer Zeit auch Hydraulkalke sowie verschiedene Kalk-Zement-Mischungen . Die meisten Stuckateure haben ihre eigenen Spezialmischungen, vor allem für Antragsstuckarbeiten, die meist noch weitere Zusätze enthalten, um die Viskosität des Mörtels oder das Abbindeverhalten zu beeinflussen.

Gruppen der Stuckarbeiten

  1. Putzarbeiten: Verkleidung von Innen- und Außenwandflächen, Decken, Gewölben mit Mörteln verschiedener Zusammensetzung. Der Verputz kann direkt auf das Mauerwerk oder den Putzgrund erfolgen, zumeist wird jedoch eine Grundierung in Form eines Spritzbewurfs auf einen Putzträger angebracht, und dient dann für weitere Auftrags- oder Antragsarbeiten.
  2. Zug- und Abdreharbeiten: mittels speziellen Schablonen werden plastische Schmuckelemente wie z.B. Stäbe, Bänder, Profile oder Pilaster mehrfach vor, und letztlich scharf abgezogen. Das ist notwendig, da sich die Gipsmasse bis zur Erhärtung stets ausdehnt. Das Abdrehen erfolgt ebenso, abgedreht werden zum Beispiel Kugeln, Säulen oder Baluster.
  3. Antragearbeiten: Antragsstuck - Ausarbeitung plastischer Stuckelemente an Ort und Stelle in die noch weiche Stuckmasse in einem meist raschen Arbeitsgang, was große Kunstfertigkeit erfordert (v.a. im Barock und Rokoko angewandt).
  4. Kunstmarmorarbeiten (Marmorstuck, Scagliola, Stuckmarmor): Imitationen verschiedener Marmorarten, früher wurde dieser Berufzweig als Marmorier oder Marmorierer bezeichnet, diese Tätigkeit ist heute praktisch nicht mehr im Berufsbild des Stuckateurs zu finden, doch werden vor allem im Alpenraum noch vereinzelt diese Techniken beherrscht.
  5. Form-, Guss- und Versetzarbeiten: Herstellen von Negativformen aus Ton, Leim, Gips u.a. nach einem Modell. Die darin aus Gips, Hartgips oder Zement gegossenen Einzelteile werden an Wand- und Deckenflächen mit Schrauben oder Dübeln versetzt. Dies ist heute weitgehend durch Kunststoff verdrängt worden, Gipsfiguren wurden in großen Mengen für Devotionalien gefertigt.
  6. Malstuck - Stucco lustro: ein der Freskotechnik verwandte Maltechnik mit großer Farbleuchtkraft, die durch Glätten mit heißen Eisen Glanz erhält.
  7. Sgraffito: Eine Sonderform ist der sogenannte Kratzputz, das Sgraffito. Es wird ebenfalls zu den Stucktechniken gezählt. Sgraffito bedeutet, das noch feuchte, farblich unterschiedliche Putzschichten ausgekratzt werden. Die modernen Graffiti haben eine ähnliche Wirkung, sie werden meist auch in Schichten aufgetragen, sind aber keine Stuckarbeiten, da keine plastische Masse bewegt wird, sondern »nur« Farben.

 

              http://de.wikipedia.org/wiki/Stuck

                Schauen sie http://www.majidbahrambeiguy.at/gallery-galerie-galerie-negar-xane/36.html
 

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