Pelzmantel.(pustin)

 

Als Pelz bezeichnet man zu Kleidung und Accessoires verarbeitete Fellarten und Felle von Säugetieren mit zumeist kurzen und sehr dicht stehenden Haaren.

Felle, Pelze und Pelzwaren gehören zu den frühesten Waren des Welthandels.Die Jagd erfolgt vielfach durch Angehörige indigener Völker und hauptberufliche Fallensteller. Die koloniale Expansion der europäischen Mächte in Nordamerika, Nordeuropa und in Nordasien war stark vom Pelzhandel motiviert. Herstellung, Verarbeitung und Verkauf wurden von Kürschnern, Zünften, Märkten und Messeplätzen und Handelsgesellschaften organisiert. Diese wurden von den beteiligten Städten und Flächenstaaten privilegiert und politisch sowie militärisch unterstützt. Bis in das späte 17. Jahrhundert gab es in Europa Erlasse und Kleiderordnungen, die manche Pelzarten nur bestimmten Personengruppen und Ständen gestatteten.

Mit der Industrialisierung wurde zwar die Zucht zur Hauptquelle des Ausgangsprodukts, doch wurde der Pelz gegenüber anderen Warengruppen immer unbedeutender; das galt umso mehr für die Fallenstellerei. Der Handel mit den Fellen bestimmter, insbesondere vom Aussterben bedrohter Tierarten, ist aufgrund des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens und anderer Vorgaben seit den 1970er Jahren eingeschränkt oder verboten. Viele Tierschützer und insbesondere Tierrechtler lehnen darüber hinaus die Nutzung von Pelzen ab.

Verarbeitung


 
Handwerkszeug des Kürschners und Zurichters, aus der Enzyklopädie von Diderot und d’Alembert 1762–1777

Kürschner verarbeiten Rauchwaren oder Rauwaren, für die Pelzverarbeitung geeignete zugerichtete Tierfelle. 2009 bestanden in Deutschland 825 Betriebe mit 6850 Beschäftigten. Erste Zunftgründungen sind bereits aus dem 12. und 13. Jahrhundert bekannt. Ähnlich wie bei den verwandten Berufen, wie Weißgerber, Täschner, Handschuhmacher und Pergamenter galt die Kürschnerei im Mittelalter wegen des Umgangs mit toten Tieren als unreines Handwerk. In Asien, insbesondere in Japan hatte dies eine bis heute andauernde Diskriminierung zur Folge (vgl. Buraku und Dalit). Dabei galten nicht die Produkte, sondern die zugehörigen Berufsgruppen und deren Nachfahren als unrein. In Europa waren Kürschner dennoch angesehen und zumeist ratsfähig.

Im Unterschied zum Gerben, dem Zubereiten von rohen Häuten und Fellen zu Leder, werden die Rohfelle zu dauerhaften Pelzfellen zugerichtet. Dafür wird das Fell so konserviert, dass das Haar erhalten bleibt. Das Zurichten versucht verderbliche Fette und Eiweißstoffe durch konservierende und stabilisierende Substanzen zu ersetzen. Aus getrockneten Rohfellen entstehen geschmeidige, strapazierfähige und verarbeitungsfähige Pelzfelle. Die Felle werden entfleischt und das Unterhaut-Bindegewebe wird entfernt, das Pelzleder speziell gegerbt und gefettet. Abschließend werden die Pelzfelle in eine für die Weiterverarbeitung geeignete Form gestreckt, gesäubert und geglättet. Bis etwa 1850 haben die Kürschner ihre Rohfelle selbst zugerichtet, danach wurde die Zurichtung von der eigentlichen Kürschnerei abgetrennt.

 

In weiteren, als „Veredlung“ bezeichneten Arbeitsschritten, können die Felle u. a. zusätzlich gefärbt werden, die Lederseite kann veloutiert oder nappiert werden. Durch Scheren oder Rupfen werden die Felle zu sogenannten „Samtpelzen“ weiter veredelt. Schon in der frühen Neuzeit entwickelte sich eine Arbeitsteilung, bei der Stückwerker und Tafelmeister beschäftigt wurden. Später kamen Halbfabrikatehersteller und die Kürschner für die fertige Pelzbekleidung hinzu.

 

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